Über meine Kunst

„In meiner künstlerischen Arbeit erforsche ich die Beziehung zwischen Mensch und Natur und setze mich intensiv mit den Themen Vielfalt und Fülle, Interaktion und der fragilen Balance zwischen gegensätzlichen Elementen auseinander. Dabei fasziniert mich besonders die Frage, wie sich interaktive Prozesse in künstlerischen Ausdrucksformen manifestieren und wie Kunst als Medium genutzt werden kann, um die komplexen Beziehungen des Menschen in der menschlichen Gemeinschaft und innerhalb eines größeren Ganzen zu beschreiben.

Der kreative Prozess beginnt für mich oft mit dem Beobachten und Sammeln von Eindrücken in der Natur. Landschaftsformen, Pflanzen, Wasser, Wetterformationen und Lichtverhältnisse sind zentrale Elemente, die ich in meinen Arbeiten aufgreife. Diese Beobachtungen setze ich in abstrakte Formen und eine lebendige Farbgestaltung um, die sowohl Kraft und Dynamik als auch Fragilität verkörpern. Neben Acrylbildern und Aquarellen arbeite ich auch mit digitalen Techniken, bei denen ich analog Gemaltes zu eigenständigen digitalen Werken weiterentwickle. Meine Malerei besteht aus vielen Schichten, um Tiefe und Komplexität zu erzeugen. Der gestische Ausdruck mit Pinsel und Farbe auf Leinwand oder Papier ist dabei von zentraler Bedeutung, sei es im „großen Schwung“ oder in detaillierter, oft nur angedeuteter Feinheit. Bildelemente und Farben werden vielfach überlagert, verwischt, eliminiert, transformiert. Dabei kombiniere ich die verschiedensten Materialzustände der Farben – von stark verdünnt, um Transparenz und Fluidität zu erzeugen, bis dickflüssig, deckend und klar konturiert. Das Prozesshafte meiner Malerei darf und soll sichtbar werden.
Ein elementarer Bestandteil meines Schaffensprozesses ist das „Gespräch“ zwischen mir und dem Bild. Ich reagiere auf das, was das Bild in seiner Entwicklung „will“, lasse mich von ihm leiten und gehe auf seine Impulse ein. Diese intuitive Zwiesprache von Absicht und Material ist für mich von entscheidender Bedeutung, um die Betrachter*innen in eine tiefere und sinnliche Auseinandersetzung mit den Themen meiner Kunst zu führen.

Ein zentrales Anliegen meiner Kunst ist die Auseinandersetzung mit der Fülle und Reizüberflutung, die unsere moderne Welt prägen. Dabei geht es mir jedoch nicht darum, diese Fülle einzuschränken, sondern vielmehr darum, eine bestimmte Ordnung und Harmonie in sie zu bringen. Meine Werke reflektieren den Versuch, aus der überwältigenden Vielfalt eine Struktur zu schaffen, die die Komplexität respektiert und gleichzeitig innere Ruhe und Balance fördert. Durch die Abstraktion suche ich nach Wegen, gegensätzliche Elemente, die sich auf den ersten Blick ausschließen, in ein harmonisches Ganzes zu integrieren. Diese Gegensätze – wie etwa das Fragile und das Robuste, das Organische und das Künstliche – sind für mich kein Widerspruch, sondern Ausdruck der vielfältigen und doch miteinander verbundenen Facetten unserer Existenz.

Weitere zentrale Themen, die mich umtreiben, sind Diversität und Vielfalt sowie die Beziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft. Ich frage mich, ob und wie unterschiedliche Elemente, Individuen und Ideen nebeneinander existieren und in einer dynamischen Beziehung zueinanderstehen können. Meine Werke erforschen, wie sich Vielfalt in Form, Farbe und Material ausdrücken lässt und wie diese unterschiedlichen Aspekte miteinander interagieren und ein harmonisches Ganzes bilden könnten, ohne sich gegenseitig zu schwächen. Damit untersuche ich auch, wie der Einzelne seinen Platz innerhalb einer Gemeinschaft findet und wie kollektive Identitäten durch individuelle Ausdrucksformen bereichert und verändert werden können.

Mein Ziel als Künstlerin ist es, eine Verbindung zwischen ästhetischer Erfahrung und dem Bewusstsein für uns selbst als Teil eines größeren Ganzen zu schaffen. Ich möchte mit meiner Kunst Räume eröffnen, in denen Reflexion und Emotion gleichermaßen Platz finden. Meine Arbeiten laden dazu ein, innezuhalten und die eigene Beziehung zur Natur als Metapher für die Gemeinschaft von uns Menschen zu hinterfragen und damit auch Verantwortung für unsere Zukunft zu übernehmen.“